Shoyeido
JAPANISCHER RÄUCHERDUFT
Shoyeido, 1705 gegründet, zählt bis heute zu den angesehensten Firmen Japans, spezialisiert auf die traditionelle Herstellung von Räucherwerk, genannt Koh.
Wie bei einem hochwertigen Parfüm achtet der japanische Räucherwerk-Meister besonders auf das harmonische Zusammenspiel aller Zutaten. Die genauen Rezepturen dieser Kreationen werden stets geheim gehalten und über Generationen vererbt. So sind die unverkennbar zarten und exquisiten Düfte der traditionsreichen Manufaktur Shoyeido deren wahrhaftiger Schatz.
In keinem anderen Land gewann Räucherwerk eine so große Bedeutung wie in Japan. Daher ist es nicht erstaunlich, dass die kostbarsten und edelsten Räucherstäbchen noch heute aus dem "Land der aufgehenden Sonne" stammen.
JAPANISCHE TRADITION
Die Tradition von Räucherwerk wurde in Japan im 6. Jahrhundert, das heißt zeitgleich mit der Einführung des Buddhismus, von China übernommen. Zunächst wurde Koh ausschließlich bei religiösen Anlässen verwendet, doch schon bald fanden die Adligen am Kaiserhof Gefallen an dem edlen Rauch exotischer Aromahölzer.
Die Düfte wurden immer mehr verfeinert und dienten sowohl zum "Parfümieren" der Räumlichkeiten und der Kleidung als auch zum rein ästhetischen Zeitvertreib. Als fester Bestandteil der schöngeistigen Künste war Koh, ähnlich wie die Kalligraphie, Poesie und Musik, aus dem hochzivilisierten höfischen Leben der Heian-Zeit nicht mehr wegzudenken. Räucherduft rankte sich um Liebespaare, inspirierte zum Schreiben von Gedichten, vertiefte das Empfinden der Jahreszeiten, untermalte Tee-Zeremonien, verband sich mit Ikebana-Blumengestecken und diente als Unterstützung jeglicher Kreativität.
DIE KOH-DO ZEREMONIE
Da zur Herstellung der exquisiten Räucherkreationen über hundert verschiedene Ingredienzen Verwendung fanden, entwickelte der Adel raffinierte Duft-Erkennungs-Spiele, genannt Kumikoh, in denen es sich um die Identifizierung und Zuordnung von erlesenen Aromahölzern drehte. Aus diesem Spielen entwickelte sich im Laufe der Zeit eine kunstvolle Zeremonie, genannt Koh-Do - der Weg des Räucherns. Hierbei werden mit Hilfe feinster Utensilien kostbare Aromahölzer erhitzt. Der Räuchermeister und seine Gäste genießen dabei gemeinsam den herrlichen Wohlgeruch und "lauschen dem Duft".
DIE ZEHN TUGENDEN VON KOH - RÄUCHERWERK
Von einem Zen-Priester aus dem 16. Jahrhundert überliefert:
● Öffnet uns die Welt des Übersinnlichen
● Reinigt Körper, Geist und Seele
● Klärt die Atmosphäre von negativen Einflüssen
● Erweckt die Sinne und macht uns achtsam
● Ist ein Freund und Begleiter in Momenten der Einsamkeit
● Bringt Momente der Besinnung in einen hektischen Alltag
● Selbst im Überfluss genossen: man wird dessen nie müde
● Auch mit nur wenig Räucherduft: man fühlt sich zufrieden
● Räucherwerk verliert nicht an Duft und Wirkung durch langes Lagern
● Selbst bei täglichem Gebrauch tut uns das Räuchern nur gut
TRADITIONELLE HERSTELLUNG VON RÄUCHERSTÄBCHEN
Erlesene Naturduftstoffe (wie z.B. feinstes Sandelholz, Zimt, Gewürznelke, Sternanis, Weihrauch, Nardenwurzel, Vetiver, Patchouli, Benzoe-Harz und die kostbarsten Aromahölzer) werden abgewogen, sorgfältig zu feinem Pulver vermahlen, trocken gesiebt und mit Wasser zu einem Teig verknetet. Die klebrige Rinde des japanischen Tabuko-Baumes dient als duftneutrales Bindemittel. Die Räucherstäbchen werden geformt, getrocknet, von Hand verlesen und edel verpackt.
DEM DUFT "LAUSCHEN"
Räucherstäbchen kurz anzünden, sanft auswedeln und in einem dafür bestimmten Halter oder ein Gefäß mit feinem Sand stecken. Sich entspannen, tief atmen und spüren, wie Stress, Sorgen und Alltagshektik ganz langsam in Rauch aufgehen...
Wie ein feiner Pinselstrich, von unsichtbarer Hand geführt, durchzieht der Rauch sanft schwingend den Raum. Indem wir ihn beobachten, vertieft sich unsere Entspannung. Ab und zu steigen beim Wahrnehmen des zarten Dufts Gefühle, Bilder und Erinnerungen in uns auf.
So lauschen wir dem Duft nach alter Koh-Do-Tradition.